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Die strukturierte Personalentwicklung – Teil 7

2021 veröffentlichen wir eine Serie zu dem Thema “Personalentwicklung”. Diese soll Ihnen eine Idee vermitteln, welche Methoden in der Personalentwicklung aus unserer Sicht möglich sind und wie Sie sie jeweils anwenden können.

In diesem Beitrag werden aus unserer Sicht wesentliche Punkte zum Thema „Coaching, Supervision und Mediation“ diskutiert.

Die Personalentwicklung sollte sich nicht nur darauf konzentrieren, möglichst viel Knowhow zu vermitteln bzw. die Mitarbeitenden entsprechend ihrer Position zu qualifizieren, sondern auch auf die persönliche Entwicklung des Einzelnen achten. Aus diesem Grunde sollte, je nach Fragestellung, eine der nachfolgenden „Methoden“ für die Weiterentwicklung der Mitarbeitenden gewählt werden.

Coaching von Mitarbeitenden

Coaching ist aus unserer Sicht die Methode, die besonders bei jungen Führungskräften den stärksten Effekt hat. In einem „geschützten Raum“ über seine Ängste und Nöte, die mit einer neuen Position verbunden sind, sprechen zu dürfen und sich dabei auf die eigene Persönlichkeit maßgeschneiderte Lösungswege zu erarbeiten, ist eine große Bereicherung. Viele Führungskräfte nehmen ein solches Angebot in verschiedenen Settings wahr. Ob es sich um ein Crashcoaching, das in sehr kurzer Zeit ein Ziel konkretisiert oder um eine längere Begleitung handelt. Coaches sind die unabhängigen Begleiter, die für ihre Coachees da sind, wenn der „Schuh drückt.“ Und jedes Coaching sollte ein generelles Ziel verfolgen: Der Coachee soll durch sein eigenes Potenzial wachsen.

Eine andere Form des Coachings ist das Teamcoaching. Diese Form der Begleitung wird in der Regel dann angewandt, wenn es zu „Reibungsverlusten“ im Team kommt. Denn kein gut funktionierendes Team wird eine Veränderung seiner Situation anstreben. Es sei denn, ein äußerer Einfluss „zwingt“ das Team zur Veränderung, so dass durch den Coachingsprozess eine mögliche Lösungsstrategie erarbeitet werden soll.

Supervision für Mitarbeitende

Supervision ist in vielen Unternehmen „in Verruf“ gekommen. Die Mitarbeitenden haben sich an Supervisionsgruppen beteiligt und mussten feststellen, dass die intensive Auseinandersetzung mit sich selbst, der Gruppe und den Kunden zu keiner Verbesserung des Arbeitssituation geführt hat. Häufig wurde viel über die Beziehungsebene reflektiert, ohne die Sachebene und die damit vielfach verbundenen Konfliktpotentiale zu betrachten.

Die Methode der Supervision führt aus unserer Sicht jedoch zum Erfolg, wenn es während der Meetings ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Sachfragen und den Beziehungsthemen gibt. Manchmal ist es einfacher, über eine Sachfrage und einen damit verbundenen Lösungsansatz eine Klärung auf der Beziehungsebene herzustellen, als wenn die Teilnehmenden die gesamte Zeit über ihre Gefühle sprechen sollen.

Wir weisen in diesem Zusammenhang immer wieder darauf hin, dass eine „ausgeprägte Feedbackstruktur“ im Unternehmen die meisten Mediationsansätze überflüssig macht. Wenn die Mitarbeitenden sich jeden Tag – wenn auch nur kurz – eine Rückmeldung über die Zusammenarbeit geben würden und sich damit gegenseitig spiegeln, wie sie die Kooperation erlebten und was sie sich vielleicht am nächsten Tag „anders“ wünschen würden, dann ist für beide Ebenen (Sach- bzw. Beziehungsebene) eine Entwicklungsmöglichkeit gegeben. Und jeder Mitarbeitende hat die Möglichkeit, sich durch das Feedback seiner Kolleg*innen weiter zu entwickeln.

Mediation zwischen Mitarbeitenden

Wenn Mitarbeitende über den Begriff „Mediation“ nachdenken, dann steht meistens der „Wechsel des Arbeitsgebers“ im Raum. Das muss nicht sein! Im Rahmen einer Mediation werden die unterschiedlichen Interessen von Konfliktparteien – im wahrsten Sinne des Wortes – thematisiert. Dieses ist insbesondere dann wichtig, wenn durch einen Konflikt unternehmensschädigende Verhaltensweisen bzw. -muster aufgetreten und die Konfliktparteien zu einer eigenständigen Lösung nicht mehr in der Lage sind. Das oberste Ziel ist es, dass es zu einer Lösung des Konfliktes kommt, der für alle Beteiligten akzeptabel ist. Das bedeutet nicht, dass jede Partei mit der Lösung außerordentlich zufrieden sein muss. Eine gute Mediation ist jedoch immer bestrebt, keine „Verlierer“ zu hinterlassen.

Die Konfliktlösung durch eine Mediation kann als ein wesentlicher Bestandteil zur persönlichen Entwicklung eines Mitarbeitenden verstanden werden. Auch, wenn es unangenehm sein kann: Der Mitarbeitende kann eine für sich akzeptierte und zukünftige Lösungsstrategie entwickeln. Das kann auch bedeuten, dass der Mitarbeitende für sich erkennt, wann es an der Zeit ist, ein Unternehmen zu verlassen.

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Die Beiträge im Jahr 2021

  • Personalentwicklung fängt von oben an (Januar 2021).
  • Die Einarbeitung konsequent durchführen (Februar 2021).
  • Die Aufstiegsförderung zeitnah planen (März 2021).
  • Das Training-on-the-job effektiv abbilden. (April 2021)
  • Die Personalentwicklungsgespräche zielgerichtet führen. (Juni 2021)
  • Die internen Schulungen strukturiert abbilden. (August 2021)
  • Die Methoden des Coachings, der Supervision und Mediation in der Personalentwicklung. (September 2021)
  • Die persönliche Entwicklung und die Teamentwicklung systematisch durchführen.
  • Mitarbeiterzufriedenheitsbefragungen im Sinne der Personalentwicklung planen und umsetzen.

Haben Sie weitere Fragen oder Anmerkungen zu diesem Beitrag? Dann setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung

Frank von Pablocki
pablocki@sp-kommunikation.de
04122 98 56 977

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